Kunststoffe werden in zahlreichen Produkten verwendet, wie beispielsweise Automobilteilen, Verpackungsmaterialien, Haushaltsgeräten, Elektrogeräten und Textilien. Viele der heute eingesetzten Kunststoffe sind komplexe Mehrkomponentensysteme, welche sich aus unterschiedlichen Stoffen wie z.B. verschiedenen Polymeren, Füllstoffen und Additiven zusammensetzen. Die systematische Auswahl und Vermischung dieser Bestandteile in geeigneten Anteilen führt zu Materialien mit optimierten Eigenschaften.
Da sowohl eine hohe Produktqualität als auch geringe Preise grundlegende Anforderungen der modernen Industrie sind, ist eine zuverlässige Qualitätskontrolle zwingend notwendig. Ein wichtiger Schritt für einen unproblematischen Herstellungsprozess ohne Ausschussware ist, die richtige Identität der eingehenden Rohmaterialien sicherzustellen. Später muss die korrekte Zusammensetzung des fertigen Plastikprodukts getestet werden um dessen geforderte Eigenschaften zu gewährleisten.
Mit dem ALPHA II lässt sich die korrekte chemische Zusammensetzung von Produkten schnell und zuverlässig überprüfen.
Identitätsprüfung von Rohstoffen:
Zur Prüfung der korrekten Identität eines angelieferten Rohstoffs wird ein IR-Spektrum gemessen und gegen Spektren von Referenzmaterialien verglichen. Eine hohe Übereinstimmung des Probenspektrums mit dem Referenzspektrum des gleichen Materials bestätigt dessen korrekte Identität.
Lesen Sie die Applikationsnote zur IR-spektroskopischen Identitätsprüfung von Kunststoffen | |
Lesen Sie die Applikationsnote zur Identifizierung von O-Ringen / (dunklen) Elastomeren |
Differenzierung von Polyamiden:
Polyamide sind thermoplastische Polymere bei denen die Monomere über Amidbindungen verknüpft sind. Die Gruppe der Polyamide enthält zahlreiche Polymere mit verschiedenen chemischen und physikalischen Eigenschaften. Trotz der großen Ähnlichkeit ihrer chemischen Struktur ermöglicht die IR Spektroskopie die Differenzierung zwischen verschiedensten Polyamiden wie PA6, PA6.6, PA10 und PA12.
Differenzierung von HDPE und LDPE:
Polyethylen (PE) ist das meistproduzierte Polymer der Welt. High Density PE wird für Flaschen und Kisten genutzt wohingegen bei Kunststofffolien und –tüten Low Density PE zum Einsatz kommt. Charakteristische Unterschiede im IR-Spektrum ermöglichen die Differenzierung von HDPE und LDPE.
Lesen Sie die Applikationsnote zur IR-spektroskopischen Differenzierung von Plyamiden. |
Quantifizierung von Füllstoffen, Additiven und Gemischen:
Moderne Kunststoffe sind Multikomponentensysteme aus Polymeren, Füllstoffen, Weichmachern und Phasenvermittlern. Ihre korrekte Zusammensetzung zu überwachen ist ein essenzieller Teil der Qualitätskontrolle. Mit Hilfe von Kalibrationen ist eine Quantifizierung einzelner Komponenten anhand des IR-Spektrums möglich.
Lesen Sie die Applikationsnote zur IR-spektroskopischen Analyse von Füllstoffen und Additiven |
Bestimmung des Aushärtegrades von Lacken:
Die Materialeigenschaften moderner Farben und Lacke werden durch den Aushärtungsprozess maßgeblich beeinflusst. Die FT-IR Spektroskopie ermöglicht eine schnelle und zuverlässige Bestimmung des Aushärtungsgrads von Farben, Lacken und dergleichen. Innerhalb nur einer Minute lässt sich eine quantitative Aussage zum Aushärtungszustand der Probe treffen.
Kontrolle von Beschichtungen:
Kunststoffbeschichtungen werden eingesetzt um die Oberfläche von Metallen, Keramiken und anderen Materialen vor Korrosion zu schützen. Weiterhin lassen sich Eigenschaften der Oberfläche wie Rauigkeit, Aussehen und Haftvermögen durch Aufbringung einer entsprechenden Beschichtung gezielt einstellen.
Die IR-Analyse ermöglicht die Prüfung der Gegenwart der richtigen Beschichtung auf verschiedenen Substraten. Auch die Homogenität der Beschichtung lässt sich bestimmen.
Lesen Sie die Applikationsnote zur Kontrolle des Aushärtungsgrades von Lacken. |
Das Probeninterface des ALPHA II ist ein Diamant ATR-Kristall. Seine mechanische und chemische Beständigkeit erlaubt es sowohl reaktive Flüssigkeiten wie Monomere als auch sehr harte Kunststoffe wie Polycarbonate direkt zu analysieren. Die ATR (Abgeschwächte Totalreflexion) Messtechnik ist sehr komfortabel und schnell und benötigt nahezu keine Probenvorbereitung. Unabhängig davon ob die Analyse von Pellets, Polymerfilmen, Plastikteilen, Pulvern oder Flüssigkeiten durchzuführen ist, muss die Probe zur Aufnahme eines IR-Spektrums lediglich mit dem Diamant ATR-Kristall in Kontakt gebracht werden.
Nach der Messung wird das Spektrum der Probe durch einen automatischen Vergleich mit Spektren von Referenzmaterialien identifiziert.
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